
08 – Unser Essen
Was gab es tagtäglich zu essen? Ich habe furchtbar gerne Suppe gegessen und Mutter kochte morgens auch immer Suppe. Ich weiß zum Beispiel, mein Bruder und meine Schwester aßen das gar nicht gerne, aber ich […]
Was gab es tagtäglich zu essen? Ich habe furchtbar gerne Suppe gegessen und Mutter kochte morgens auch immer Suppe. Ich weiß zum Beispiel, mein Bruder und meine Schwester aßen das gar nicht gerne, aber ich […]
Wenn bei uns was gekauft wurde, abgezahlt haben meine Eltern nie. Es wurde immer gespart, dann wurde was gekauft. Das wurde gemeinsam beratschlagt. […]
1957 lebte fünf Monate lang ein Gorillababy im Krankenhaus Moabit. Es war eine Sensation für viele MoabiterInnen, aber auch in ganz Deutschland. […]
Die Miete unserer Wohnung nahm ein Viertel des Lohnes meines Vaters in Anspruch. Meine Mutter hat das erzählt, er verdiente vor dem 1. Weltkrieg ungefähr 25 Mark in der Woche. […]
Die Kinder in der Straße waren alle im Turn- und Sportverein “Fichte”. Und da wurden wir eben irgendwie mitgerissen, und traten auch alle ein. […]
Woher hat Moabit eigentlich seinen Namen? Eine offizielle Herkunft des Begriffs gibt es nicht. Nur mehrere Theorien, die alle mehr oder weniger wahrscheinlich sind. […]
Um die vorletzte Jahrhundertwende existierte in Moabit ein Museum, das über die deutschen Kolonien informierte. […]
Was hatten wir anzuziehen? Das höchste waren ein paar Wollstrümpfe, wenn es hoch kam, aber nicht mal einen Wollschlüpfer oder irgendsowas. […]
In den 1950er Jahren waren West- und Ost-Berlin zwar politisch, aber noch nicht durch eine Mauer getrennt. In dieser Zeit gab es eine massive Propaganda beider Seiten. Die “Freie Deutsche Jugend” (FDJ) war die Jugendorganisation […]
Das Stellwerk an der Beusselbrücke ist Teil der erhaltenen Reste des historischen Güterbahnhofs Moabit. Es wurde kurz vor der 1894 eröffneten Bahnstation Beusselstraße von Karl Cornelius errichtet. Diese ersetzte den ursprünglichen Bahnhof Moabit, der sich […]
Wir haben viel miteinander gespielt, sind viel runter gegangen auf die Straße. Damals war das ja so, dass es ungefährlich war, auf der Straße zu spielen. Es fuhren Autos doch so gut wie gar nicht, […]
Elektrische Beleuchtung haben wir bekommen, da wohnten wir schon lange in der anderen Wohnung. Ungefähr 1926 wurden da erst elektrische Leitungen gelegt. Es lagen nicht mal in der Straße elektrische Leitungen, die wurden erst nach […]
Hinter der Perleberger Brücke, am westlichen Beginn der Heidestraße, liegt ein wenig versteckt der Nordhafen. Heute ist er ein Ort der Erholung. Auf der Weddinger Seite kann man auf dem Rasen sitzen, sich sonnen, den […]
Ich bin 1910 in Moabit geboren, in der Oldenburger Straße. Aber wir sind dann bald nach meiner Geburt in die Emdener Straße gezogen, und da habe ich von 1911 bis 1934 gelebt, zuerst im Seitenflügel […]
Anstelle des heutigen Hauptbahnhofs stand zwischen Invalidenstraße und Spree der Lehrter Bahnhof. Der Haupteingang, hier im Bild links, lag am Washingtonplatz. Oben sieht man die Gleise der Stadtbahn.
Ingeborg Drewitz (1923 bis 1986) war eine Berliner Schriftstellerin, nach ihr ist im Südosten Moabits eine Straße benannt. Sie war die erste Schriftstellerin Deutschlands, die nach der NS-Zeit einen Roman über Konzentrationslager schrieb. Auch sonst […]
1983 brachte der Nishen-Verlag eine neue Serie heraus unter dem Titel “Erzähltes Leben”. Dort kamen “ganz normale” BerlinerInnen zu Wort. In der ersten Folge war das Hildegard Schönrock, die 1910 in Moabit geboren wurde und […]
Im vorigen Jahrhundert war Moabit für einige Jahre auch Standort einer Automobilproduktion. Tausende Fahrzeuge ließ die US-amerikanische Firma “Ford Motor Company” im Westhafen bauen. Möglich war dies, weil es im 1923 fertiggestellten Hafengelände viele freie […]
Schon ab 1952 gab es im innerstädtischen Grenzgebiet Probleme mit dem Ost-West-Verkehr. Erst recht aber mit dem Mauerbau: Straßen und Plätze waren durch die Grenze unterbrochen, die berühmtesten waren sicher der Pariser und der Potsdamer […]
Das Gebiet im Spreebogen südlich der Levetzowstraße, zwischen Hansabrücke und Gotzkowskybrücke, bestand früher nur aus sumpfigen Wiesen. Nachdem der Kurfürst 1751 dem Schutzjuden Benjamin Elias Wulff die Genehmigung erteilte, hier die Bleiche für seine am […]
In der Turmstraße 85 öffnete 1892 die erste städtische “Volksbadeanstalt” Berlins. Zumindest die erste funktionierende, denn bereits 1855 ist ein ähnliches Hallenbad nahe des Alexanderplatzes errichtet worden, das aber kurz darauf aufgrund von Konstruktionsmängeln wieder […]
Zwischen der Gotzkowskystraße und der Zinzendorfstraße befindet sich eines der ältesten Gebäude Moabits, das Gericke-Haus, Alt-Moabit 71. Es wurde für den Landwirt und Gärtner Ferdinand Gericke errichtet, vermutlich im Jahr 1851. Das frei stehende Wohnhaus […]
Die beiden Gebäude in der Straße Alt-Moabit, direkt neben der Gotzkowskystraße, sind zwar auffällig, trotzdem weiß kaum jemand, was dahintersteckt. Das Haus an der Ecke mit der großen Halle diente unter dem Namen “Universal Hall” […]
In der östlichen Turmstraße, kurz vor dem riesigen Komplex des Kriminalgerichts, schaut am Rande eines dicht bewachsenen Grundstücks ein freundlicher Kopf hervor. Die sichtbar in die Jahre gekommene Büste zeigt Wilhelm Schwartz, geschaffen wurde sie […]
Dass es heute in Berlin Gesundheitskontrollen von Betrieben gibt, die frische Milch verarbeiten, ist vor allem Lydia Rabinowitsch-Kempner zu verdanken. 1904 war sie die Assistentin von Robert Koch im Krankenhaus Moabit und forschte dort zu […]
Eine der größten Synagogen Berlins befand sich in der Levetzowstraße an der Ecke zur Jagowstraße. Genau genommen waren es sogar zwei Synagogen, eine für die Wochentage und die große, die zu besonderen Anlässen genutzt wurde. […]
Längst aus dem Bewusstsein verschwunden ist die gesamte Moabiter Kinokultur. Einst gab es hier 26 sogenannte Lichtspielhäuser, kein einziges davon hat überlebt, nichts erinnert heute noch daran. Auch die halbe Fassade des einstigen UFA Turm-Palastes […]
Im Sommer 2015 wurde das Gelände des Krankenhauses Moabit zu einem Sammellager von Flüchtlingen, vor allem aus Syrien und Afghanistan. Die Menschen warteten vor dem Hochhaus, in dem das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) […]
Der Borsigsteg wurde 1904-1906 als Fußgängerbrücke über die Spree errichtet und stellte eine Verbindung her zwischen Dortmunder und Flensburger Straße bzw. zwischen dem Moabiter Industriegebiet (um die heutige Essener Straße herum) und dem schnell wachsenden […]
In Moabit gab es unterschiedlichen Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Hier existierte die gesamte Bandbreite der Opposition: Organisierte Kommunisten, bürgerliche und christliche Nazigegner, jüdischen Widerstand, aber auch Menschen, die ganz im Privaten geholfen haben. Natürlich waren […]
Außer dem Fernsprechamt Nordwest in der Levetzowstraße existierte auch das Fernsprechamt 2 in der Lübecker Straße, das später “Fernsprechamt Moabit” hieß.Seit den 1890er Jahren waren die Vermittlungsstellen in freien Räumen der bestehenden Postämter untergebracht. Doch […]
Im Südwesten von Moabit, dem Westfälischen Viertel sowie im Hansaviertel, gab es bis zur Nazizeit ein ausgeprägtes jüdisches Leben. Rundherum lebten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tausende Jüdinnen und Juden. Drei Synagogen waren […]
Die ADREMA war ein Industriebetrieb, der 1913 von Julius Goldschmidt gegründet worden war. Der Name ADREMA steht für Adressiermaschinen und beschreibt dadurch das Hauptprodukt der Firma: Elektrisch betriebene Maschinen zum massenweisen Adressieren von Firmenpost. Nachdem […]
Am 23. August 2019 kam es im Kleinen Tiergarten zwischen Lübecker und Stromstraße zu einem Mord. Am späten Nachmittag wurde ein Mann von einem Radfahrer durch drei Schüsse getötet. Der Täter floh danach zur Lessingbrücke. […]
In der Levetzowstraße fällt ein Gebäude auf: Über der gebogenen Durchfahrt der Hausnummer 11 thront ein stilisierter Adler auf einer von einem Blitz überzogenen Weltkugel. Und auch das markante Zickzackornament über dem Hauptgesims zeugt von […]
Noch heute stehen einige der wichtigsten Industriebauten des einstigen Industriekonzerns “Ludwig Loewe & Co.”. Die Fertigungshallen in der Huttenstraße 17-19 gehören heute zu Siemens Energy. Ebenfalls noch erhalten ist die damalige Fräs- und Bohrmaschinenfabrik in […]
Das Kriminalgericht Moabit ist das größte seiner Art in ganz Europa. Der Name bezieht sich allerdings nur auf das Gebäude, denn eine Instanz “Kriminalgericht” existiert gar nicht. Stattdessen sind hier die Strafkammern des Landgerichts Berlin […]
Das „Königliche Untersuchungsgefängnis im Stadtteil Moabit“ wurde 1881 in Betrieb genommen. Heute warten hier rund 970 Häftlinge auf ihren Prozess oder sitzen eine Freiheitsstrafe ab, wenn sie zu weniger als zwei Jahren Haft verurteilt wurden. […]
Das Areal an der Turmstraße 21 ist heute noch gut als Krankenhaus erkennbar, auch wenn es seit 2001 gar keines mehr ist. Immerhin ist ihm das Schicksal anderer Berliner Krankenhausgelände erspart geblieben, hier wurden keine […]
Nur 4.000 Jahre nach seiner Erfindung glückte im 18. Jahrhundert auch in Deutschland die Herstellung von Porzellan. Zuerst ins Sachsen, dann in der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) in Berlin.70 Jahre später entstand der KPM ernstzunehmende Konkurrenz. […]
Ich komme von unten. Die Station unter der Erde heißt Turmstraße, der Name weist nach oben-, von unten herauf, über die Erde, auf den Turm; hier wäre die erste Gelegenheit der Turm der Heilandskirche, 87 […]
Der heute noch eindrucksvollste und vermutlich auch größte Industriebau in Moabit ist die Turbinenhalle entlang der Berlichingenstraße. Das von Peter Behrens geplante und 1909 fertiggestellte Gebäude gehört zu den bekanntesten Bauten der Industriearchitektur in Deutschland. […]
1831 hatte die Königliche Seehandlung die Dampfschifffahrt in und um Berlin übernommen und begann auch selbst den Bau von Binnenschiffen. An der Kirchstraße gab es bereits eine Maschinenbauanstalt, 1844 kam eine Eisengießerei dazu.1835 wurde der […]
Harter Stahl und zartes Porzellan Seit fast 200 Jahren ist Moabit ein wichtiger Standort der Industrie. Begonnen hatte es mit der Herstellung von Porzellan, bald gefolgt vom Maschinenbau. Anfangs noch an der Spree gelegen, zwischen […]
Heftig umstritten war in den Jahren 2013 und 2014 die Verlegung von rund einem Dutzend “Sitzkiesel” im Ottopark und dem Kleinen Tiergarten. Die Betonklöpse sind nicht nur so groß wie ein PKW, sondern genauso teuer, […]
Die Lehrter Straße ist etwas Besonderes. Sie ist so gar nicht typisch, aber irgendwie doch total Moabit. Teilweise Wohngegend, einst aber auch zwei Gefängnisse und viel Militär, dann abseits an der Mauer, heute auch Gewerbe, […]
Das Museum Hamburger Bahnhof war tatsächlich mal ein Bahnhof, der jedoch schon 1884 seine Funktion verloren hatte und geschlossen wurde. Das ehemalige Empfangsgebäude ist das einzige erhaltene der großen Berliner Kopfbahnhöfe. Durch die beiden Rundbögen […]
Direkt neben dem Hauptbahnhof liegt der Humboldthafen. Dass es ihn überhaupt gibt, daran ist der Bau des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals schuld. Denn als dieser 1848 aus dem alten Schönhauser Graben gebaut wurde, musste der Weinberg abgetragen […]
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