“Bolle bietet Bestes”
Am Anfang steht der Pionier Carl Bolle, der sein Leben lang mit viel Fleiß eine mehr oder weniger großartige Idee in die Tat umsetzt. Ihm gehen dabei so manche Arbeiter und Arbeiterinnen hilfreich zur Hand. [...]
Am Anfang steht der Pionier Carl Bolle, der sein Leben lang mit viel Fleiß eine mehr oder weniger großartige Idee in die Tat umsetzt. Ihm gehen dabei so manche Arbeiter und Arbeiterinnen hilfreich zur Hand. [...]
Dass der Mathilde Jacob mit einem eigenen Platz und einer Stele gedacht wird, ist ungewöhnlich. Zu Lebzeiten stand sie kaum in der Öffentlichkeit und erst vier Jahrzehnte nach ihrem Tod wurden ihre Leistungen bekannt. Formal [...]
Als einen sicheren Hafen beschrieben Jugendliche ihre Schule in der Moabiter Siemensstraße 15. Während außerhalb die Nazihorden regierten und jüdische Geschäfte zerstörten, blieb dieses kleine Internat unangetastet. Tatsächlich duldete der NS-Staat die Mischung von Schule [...]
Wer Krieg führt, muss schießen können. Preußen führte gerne Krieg und brauchte entsprechend viel Schießpulver. So wurden vor über 300 Jahren auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. außerhalb der Berliner Stadtmauer, im heutigen [...]
Man sieht es den Gebäuden heute nicht mehr an. Aber dort, wo jetzt verschiedene Initiativen und Firmen residieren, befand sich mitten im Wohnviertel in der Waldenserstraße 4 ein Straßenbahndepot. Aber ein ganz besonderes, denn dies [...]
Eine der größten Synagogen Berlins befand sich in der Levetzowstraße an der Ecke zur Jagowstraße. Genau genommen waren es sogar zwei Synagogen, eine für die Wochentage und die große, die zu besonderen Anlässen genutzt wurde. [...]
In der Zeitschrift Das Buch für Alle erschien 1890 der folgende Artikel, dessen Wahrheitsgehalt nicht verifiziert werden konnte: „Allgemein werden bei dem weitverbreiteten Kegelspiel die neun Kegel am Ende einer ganz ebenen und horizontalen Fläche [...]
Nachdem im Mai 1967 in Brüssel etwa 300 Menschen beim Brand eines Kaufhauses ums Leben gekommen waren, veröffentlichte die Kommune 1 in Berlin zwei satirische Flugblätter mit den Titeln „Wann brennst du, Konsument?“ und „Wann brennen die [...]
Nur wenige Tage nach dem Mauerbau versuchte der 24-jährige Günter Litfin aus der DDR zu fliehen. Der junge Weißenseer schlich am Nachmittag des 24. August 1961 gegen 16 Uhr durch das Gelände der Charité und [...]
Wer heute auf dem Europaplatz vor dem Hauptbahnhof steht, kann sich den Zustand dieses Ortes in den 1980er Jahren kaum noch vorstellen. Der eigentliche Lehrter Bahnhof, der hier einst stand und sich in Richtung der [...]
Die Stadtgegend, die man schnell erreicht, wenn man vom Stadtbahn-Bahnhof Tiergarten die Straße Siegmunds Hof nordwärts geht und über den Wullenwebersteg die geschwungene Spree überquert, ist eine ruhige, gesetzte Gegend. Sie besteht aus Häusern, die [...]
Am 9. September 1998 betraten zwei Polizisten das Rathaus Tiergarten und nahmen den amtierenden Bezirksbürgermeister Jörn Jensen fest. Er nahm gerade am Bauausschuss teil, als die Beamten aus der Wache in der Kruppstraße auftauchten und [...]
An der Turmstraße, vor Hertie, der Heilandskirche gegenüber, heraus aus der U9 an die Sonne dieses Märzsonnabends. „Na, das Wetter genießen?“ hatte mich der Nachbar vorhin begrüßt; das Wetter, die Menschen, die Stadt. Ein Ziel [...]
Am 9. November 1918 trat Kaiser Wilhelm zurück, das Deutsche Reich hatte den Weltkrieg verloren (der damals noch nicht „der Erste“ genannt wurde, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass es zwei Jahrzehnte einen Zweiten [...]
Die ersten Nazifahnen – so weit ich mich erinnere – hingen in der Bandelstraße raus. Aber Jugend, also richtig so Jugend, haben wir eigentlich nie gesehen. Das waren dann alles eben SA-Leute oder so, aber [...]
Und na ja, sonnabends, sonntags sind wir, wie wir so sagten, auf Fahrt gegangen, und da haben wir natürlich auch manchmal Wilde Cliquen getroffen unterwegs. Aber ich kann mich nicht erinnern, das wir irgendwie große [...]
Seit April 1925 bin ich in der „Arbeiterjugend“ gewesen, wir hatten in der Woche zweimal Gruppenabend, einmal Turnen, sonnabends oder sonntags sind wir wandern gegangen. Ins Theater und Kino sind wir meistens zu mehreren gegangen, [...]
Am 20. April 1933, dem 44. Geburtstag Adolf Hitlers, fand in Moabit die zentrale Geburtstagsfeier für den neuen Diktator statt. Dort, wo heute das Rathaus Tiergarten steht, befand sich damals der Arminiusplatz mit der dahinter [...]
Ich bin meistens immer gegangen zur Turmstraße, Ecke Wilsnacker, das hieß BTL. Das lag hinten im Hof, man kam von der Turm- und von der Wilsnacker Straße rein. Ich weiß nicht, ob es das heute [...]
Mitten in Berlin steht ein Weinglas. Oder ist es ein Schlot, der um die Ecke raucht? Der Hohenzollernkanal, der eigentlich nur ein 7,7‑Kilometerstück vom Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal ist, und eben dieser Kanal, der hinter dem Westhafen [...]
Das war als Jungangestellte, so ungefähr. Zuarbeiterin im Schreibmaschinenzimmer, na, so die Murkelarbeit. Die Firma, das war eine Geldschrankfabrik in Schönholz in der Sommerstraße, am Bahnhof Schönholz, später in der Badstraße. Insgesamt war ich da [...]
Ich habe die Volksschule besucht, zuerst die 206. Schule in der Siemensstraße bis zwölf Jahre, und dann bin ich in die weltliche Schule gekommen, 1923. Das wissen die meisten Leute gar nicht, dass weltliche Schulen [...]
1998, vor 25 Jahren: Ausblick auf den neuen Hauptbahnhof, der damals noch den alten Namen Lehrter Bahnhof tragen sollte. Die Bauarbeiten waren gerade in der Halbzeit angekommen.
Wer Krieg führt, muss auch Soldaten und Führungspersonal ausbilden. Die Preußische Kriegsakademie wurde bereits 1810 gegründet, schon 1653 gab es sogar eine Ritterakademie. Die Preußische Kriegsakademie wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag [...]
Mit unserem Vater haben wir immer furchtbar viel geredet. Ich kann mir überhaupt keinen besseren Vater vorstellen, denn er hat uns eigentlich alles erlaubt, was in seinen Kräften stand. Wenn wir gesagt haben: „Papa, wir [...]
Vielen Menschen ging es schlechter, aber an Wohnungsräumungen in unserem Haus, daran kann ich mich nicht erinnern, ist nirgendwo eine Wohnung geräumt worden. Aber es ist sonst durchaus vorgekommen, sicher, wenn die Miete nicht mehr [...]
Wir hatten insofern Glück, dass mein Vater niemals arbeitslos war, das machte in der schlechten Zeit viel aus, als in vielen Familien sehr viel Arbeitslosigkeit war. Wir waren alle drei auch zusammen arbeitslos, meine Schwester, [...]
Was gab es tagtäglich zu essen? Ich habe furchtbar gerne Suppe gegessen und Mutter kochte morgens auch immer Suppe. Ich weiß zum Beispiel, mein Bruder und meine Schwester aßen das gar nicht gerne, aber ich [...]
Wenn bei uns was gekauft wurde, abgezahlt haben meine Eltern nie. Es wurde immer gespart, dann wurde was gekauft. Das wurde gemeinsam beratschlagt. [...]
1957 lebte fünf Monate lang ein Gorillababy im Krankenhaus Moabit. Es war eine Sensation für viele MoabiterInnen, aber auch in ganz Deutschland. [...]
Die Miete unserer Wohnung nahm ein Viertel des Lohnes meines Vaters in Anspruch. Meine Mutter hat das erzählt, er verdiente vor dem 1. Weltkrieg ungefähr 25 Mark in der Woche. [...]
Die Kinder in der Straße waren alle im Turn- und Sportverein „Fichte“. Und da wurden wir eben irgendwie mitgerissen, und traten auch alle ein. [...]
Woher hat Moabit eigentlich seinen Namen? Eine offizielle Herkunft des Begriffs gibt es nicht. Nur mehrere Theorien, die alle mehr oder weniger wahrscheinlich sind. [...]
Um die vorletzte Jahrhundertwende existierte in Moabit ein Museum, das über die deutschen Kolonien informierte. [...]
Was hatten wir anzuziehen? Das höchste waren ein paar Wollstrümpfe, wenn es hoch kam, aber nicht mal einen Wollschlüpfer oder irgendsowas. [...]
In den 1950er Jahren waren West- und Ost-Berlin zwar politisch, aber noch nicht durch eine Mauer getrennt. In dieser Zeit gab es eine massive Propaganda beider Seiten. Die „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) war die Jugendorganisation [...]
Das Stellwerk an der Beusselbrücke ist Teil der erhaltenen Reste des historischen Güterbahnhofs Moabit. Es wurde kurz vor der 1894 eröffneten Bahnstation Beusselstraße von Karl Cornelius errichtet. Diese ersetzte den ursprünglichen Bahnhof Moabit, der sich [...]
Wir haben viel miteinander gespielt, sind viel runter gegangen auf die Straße. Damals war das ja so, dass es ungefährlich war, auf der Straße zu spielen. Es fuhren Autos doch so gut wie gar nicht, [...]
Elektrische Beleuchtung haben wir bekommen, da wohnten wir schon lange in der anderen Wohnung. Ungefähr 1926 wurden da erst elektrische Leitungen gelegt. Es lagen nicht mal in der Straße elektrische Leitungen, die wurden erst nach [...]
Hinter der Perleberger Brücke, am westlichen Beginn der Heidestraße, liegt ein wenig versteckt der Nordhafen. Heute ist er ein Ort der Erholung. Auf der Weddinger Seite kann man auf dem Rasen sitzen, sich sonnen, den [...]
Ich bin 1910 in Moabit geboren, in der Oldenburger Straße. Aber wir sind dann bald nach meiner Geburt in die Emdener Straße gezogen, und da habe ich von 1911 bis 1934 gelebt, zuerst im Seitenflügel in [...]
Anstelle des heutigen Hauptbahnhofs stand zwischen Invalidenstraße und Spree der Lehrter Bahnhof. Der Haupteingang, hier im Bild links, lag am Washingtonplatz. Oben sieht man die Gleise der Stadtbahn.
Ingeborg Drewitz (1923 bis 1986) war eine Berliner Schriftstellerin, nach ihr ist im Südosten Moabits eine Straße benannt. Sie war die erste Schriftstellerin Deutschlands, die nach der NS-Zeit einen Roman über Konzentrationslager schrieb. Auch sonst [...]
1983 brachte der Nishen-Verlag eine neue Serie heraus unter dem Titel „Erzähltes Leben“. Dort kamen „ganz normale“ BerlinerInnen zu Wort. In der ersten Folge war das Hildegard Schönrock, die 1910 in Moabit geboren wurde und dort [...]
Im vorigen Jahrhundert war Moabit für einige Jahre auch Standort einer Automobilproduktion. Tausende Fahrzeuge ließ die US-amerikanische Firma „Ford Motor Company“ im Westhafen bauen. Möglich war dies, weil es im 1923 fertiggestellten Hafengelände viele freie [...]
Schon ab 1952 gab es im innerstädtischen Grenzgebiet Probleme mit dem Ost-West-Verkehr. Erst recht aber mit dem Mauerbau: Straßen und Plätze waren durch die Grenze unterbrochen, die berühmtesten waren sicher der Pariser und der Potsdamer [...]
Das Gebiet im Spreebogen südlich der Levetzowstraße, zwischen Hansabrücke und Gotzkowskybrücke, bestand früher nur aus sumpfigen Wiesen. Nachdem der Kurfürst 1751 dem Schutzjuden Benjamin Elias Wulff die Genehmigung erteilte, hier die Bleiche für seine am [...]
In der Turmstraße 85 öffnete 1892 die erste städtische “Volksbadeanstalt” Berlins. Zumindest die erste funktionierende, denn bereits 1855 ist ein ähnliches Hallenbad nahe des Alexanderplatzes errichtet worden, das aber kurz darauf aufgrund von Konstruktionsmängeln wieder [...]
Zwischen der Gotzkowskystraße und der Zinzendorfstraße befindet sich eines der ältesten Gebäude Moabits, das Gericke-Haus, Alt-Moabit 71. Es wurde für den Landwirt und Gärtner Ferdinand Gericke errichtet, vermutlich im Jahr 1851. Das frei stehende Wohnhaus [...]
Die beiden Gebäude in der Straße Alt-Moabit, direkt neben der Gotzkowskystraße, sind zwar auffällig, trotzdem weiß kaum jemand, was dahintersteckt. Das Haus an der Ecke mit der großen Halle diente unter dem Namen “Universal Hall” [...]
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