05 – Im Arbeiterturnverein

Die Kinder in der Straße waren alle im Turn- und Sport­verein „Fichte“. Und da wurden wir eben irgendwie mitge­rissen, also wir traten dann eben auch alle in den Turn- und Sport­verein ein. Und da gingen wir als Kinder dann auch einmal in der Woche zumin­dest turnen, die Jungen hatten sogar zweimal turnen, wir hatten wohl nur einmal. In der Siemens­straße, da war unsere Turn­halle, und die Jungen hatten in der Stephan­straße ganz oben, Nr. 1, diese Schule, da sind die turnen gegangen.

Und da sind wir auch zu Sport­festen mitge­gangen und, ach alles mögliche, wir haben demons­triert für, für… Ich kann mich noch erin­nern, so, 1921 oder 1922, sind wir gezogen, als Kinder noch, bis zum Schloss­platz. Ja, wofür haben wir eigent­lich demons­triert? Ich weiß gar nicht mehr, für mehr Sport­plätze oder mehr … irgendwas, sind wir da hinge­zogen.

Da bin ich gewesen bis 1925, dann wurde „Fichte“ ja voll­kommen, vorher war das ja gemein­samer Arbei­ter­sport­bund, aber dann wurde es ja ganz kommu­nis­tisch nachher, der „Fichte“. Und dann bin ich nachher nicht mehr gegangen. Ich bin nur solange ich in die Kinder­ab­tei­lung ging, dahin gegangen, und dann nachher nicht mehr. Nachher war ich noch zeit­weise im „Sport­verein Moabit“, das war ein zweiter Arbei­ter­sport­verein in Moabit, der aber keine Kinder­ab­tei­lung hatte, sondern nur Erwach­sene, hatte dann Leicht­ath­letik und Hand­ball, Hockey und Turnen. Eine gute Turner­ab­tei­lung, da waren eine Menge, die gut turnten da, eine gute Turn­riege und da bin ich bis 1933 noch drin gewesen.

Hilde­gard Schön­rock: Wir kamen gerade so hin
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