Das Gericke-Haus

Zwischen der Gotz­kow­sky­straße und der Zinzen­dorf­straße befindet sich eines der ältesten Gebäude Moabits, das Gericke-Haus, Alt-Moabit 71. Es wurde für den Land­wirt und Gärtner Ferdi­nand Gericke errichtet, vermut­lich im Jahr 1851. Das frei stehende Wohn­haus mit zwei Geschossen und einem ziegel­ge­deckten Sattel­dach gehörte zum Gebiet des Vorwerks Marti­ni­cken­felde. 1824 an den Land­wirt Cabanis verkauft, wurde das heutige Grund­stück davon abge­trennt und 1849 an Ferdi­nand Gericke weiter­ge­geben. Der hatte im selben Jahr eine Tochter von Cabanis gehei­ratet.
Die Familie ließ das reprä­sen­ta­tive Gebäude errichten, mit zahl­rei­chen Verzie­rungen, Rosetten, Orna­menten. Der vorge­la­gerte und heute verglaste Altan wurde erst später ange­baut, wahr­schein­lich im Jahr 1880.
Ferdi­nand Geri­ckes Bruder Wilhelm wurde später Stadtrat und war in der Bevöl­ke­rung sehr beliebt. Zeit­weise nannte man ihn den “König von Moabit”. Nach ihm ist heute auch eine Fußgän­ger­brücke über die Spree benannt, die zum S‑Bahnhof Bellevue führt.
1972/73 ist das Gebäude saniert worden. Im Innern wurde es zu einem Jugend­heim umge­baut, während die Fassade detail­ge­treu restau­riert wurde. Heute befinden sich darin mehrere Firmen.

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