„Insel“ Moabit

Wer möchte und über das geeig­nete Gefährt verfügt, kann Moabit heute mit den Boot oder Schiff umrunden. Von der Spree über Char­lot­ten­burger Verbin­dungs­kanal, West­ha­fen­kanal, Berlin-Span­dauer Schiff­fahrts­kanal und Humboldt­hafen kommt man wieder zur Spree. Doch einige Jahr­zehnte lang war das nicht möglich, weil der Schiff­fahrts­kanal zu Ost-Berlin gehörte. Auch wenn die Mauer auf der gegen­über­lie­genden Seite stand, war das öffent­liche Befahren damals trotzdem verboten.

Und so heißt das kleine Buch von Jürgen Karwelat im Unter­titel auch „Eine Drei­viertel-Rund­fahrt mit dem Schiff“. Heraus­ge­geben 1986 von der Berliner Geschichts­werk­statt bietet es einen kleinen Einblick in die Geschichte Moabits, immer entlang der Wasser­straßen. Inter­es­sant sind hier vor allem die histo­ri­schen Fotos, und auch die damals aktu­ellen Bilder sind ja mitt­ler­weile histo­risch. Dazu gibt es mehrere Stadt­pläne, um die Entwick­lung des Gebietes hin zu einem Indus­trie­standort nach­zu­zeichnen.

„Insel“ Moabit ist ein Büch­lein, das schon damals den Versuch unter­nahm, den Bewoh­ne­rInnen ihren Stadt­teil näher­zu­bringen. So werden auch einige Blicke geworfen auf Moabit als ehema­liges Vergnü­gungs­zen­trum der Berliner, auf die sozialen Verhält­nisse zwischen den Kriegen und auf die Moabiter Unruhen. Bewusst­sein schaffen für die eigene Heimat!

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