Hein­rich von Stephan, * 7.1.1831 (Stolp/​Pommern), + 8.4.1897 (Berlin)
Orga­ni­sator des Post­we­sens

Hein­rich von Stephan ist nicht adliger Abstam­mung. Seinen Titel erhielt er aufgrund seiner Leis­tungen. Schon mit 17 Jahren sprach er spanisch, italie­nisch, fran­zö­sisch, englisch und russisch. 1870 wurde er Gene­ral­post­meister des Nordi­schen Bundes, 1876 Gene­ral­post­meister des Deut­schen Reiches, 1880 Staats­se­kretär des Reichs­post­amtes und 1895 Preu­ßi­scher Staats­mi­nister.

Stephan machte sich um das deut­sche Post­wesen wie kein anderer verdient. 1870, kurz nach seiner Ernen­nung durch Bismarck, erfand Hein­rich von Stephan die Post­karte und löste damit eine Verän­de­rung in der Kultur der Kommu­ni­ka­tion aus. Nun wurde eine Mittei­lung auf ihren Inhalt redu­ziert und musste nicht – wie damals in Briefen üblich – mit schwer­fäl­ligen Rede­wen­dungen und Flos­keln lite­ra­risch verpackt werden.
Den nächsten Schritt ging Stephan mit der Verein­heit­li­chung des Portos: Bis dahin gab es im Deut­schen Reich 17 verschie­dene Post­ge­sell­schaften, die alle eigene Tarife hatten. Es war daher sehr schwierig, das Porto eines Briefes zu bestimmen, der durch verschie­dene Post­ge­biete führte. Mit der Grün­dung der Deut­schen Reichs­post wurde auch ein Prinzip einge­führt, das 150 Jahre lang gültig war: Bestimmte Bereiche der Post finan­zierten andere mit, die zwar kosten­in­tensiv waren, aber wenig Geld einbrachten.
Mit der Grün­dung des Welt­post­ver­eins gelang Hein­rich von Stephan der größte Wurf, auf seine Prin­zi­pien ist die welt­weite Post-Orga­ni­sa­tion noch heute aufge­baut.

1872 begann Stephan mit dem Aufbau eines Post­mu­seums in der Leip­ziger Straße, dessen Nach­folger, das Museum für Kommu­ni­ka­tion, noch heute erhalten ist.

Die Straße wurde um 1890 ange­legt und benannt.

Alle Moabiter Stra­ßen­namen