Schon seit Jahren wird die Erweiterung des Kanzleramts nach Moabit hinein vorbereitet. Nach ursprünglich 460 Millionen Euro im Jahr 2020 geht die Bundesregierung derzeit von 777 Millionen aus. Erfahrungsgemäß wird es auch bei dieser Obergrenze nicht bleiben, wovon auch der Haushaltsausschuss des Bundestags ausgeht. Kritiker des Baus, die die Kosten für 400 Büros + Hubschrauberlandeplatz als viel zu hoch ansehen, werden von Bundeskanzler Olaf Scholz in gewohnter Gutsherrenart der Denunziation beschuldigt.
Damit meint er auch den Finanzminister Christian Lindner, mit dessen FDP er in einer Koalition ist. Der hatte gesagt: „Ich glaube, dass in Zeiten von mehr Homeoffice und ortsflexiblem Arbeiten ein mindestens 800 Millionen teurer Neubau neben dem Kanzleramt entbehrlich ist“.
In diesem Sommer nun soll Baubeginn im bisherigen Kanzlergarten sein, der hinter hohen Mauern verborgen auf dem Moabiter Werder liegt. Erste Vorbereitungen für die Schaffung der Baugrube laufen bereits. Was es jedoch nicht geben soll, ist das alberne und überflüssige Spektakel eines „Ersten Spatenstichs“. Dass es unserem Herrscher peinlich ist, den geplanten Protzbau schon vorher zu feiern, ist jedoch nicht anzunehmen. Als Begründung werden Terminprobleme angegeben.