Dritter Hof links

Ende der Zwan­zi­ger­jahre auf der Schat­ten­seite von Babylon Berlin: In seinem 1929 erst­mals erschie­nenen Roman stellt Günther Birken­feld die Witwe Schwarzer mit ihren drei Kindern vor, die in den bedrü­ckenden Verhält­nissen einer Miets­ka­serne in Moabit leben. Die zwan­zig­jäh­rige Erna verdient als Konto­ristin eigenes Geld, verbraucht dieses jedoch nur für sich.

Der sieb­zehn­jäh­rige Paul ist arbeits­loser Schlos­ser­ge­selle, der sich mit Gele­gen­heits­jobs über Wasser zu halten versucht und sich schämt, seiner Mutter zur Last zu fallen, für das fünf­zehn­jäh­rige Lenchen sind schöne Kleider und ein Schwof am Wochen­ende der Himmel auf Erden. Die kranke Mutter verdingt sich als Zugeh­frau in einem vornehmen Haus­halt, um die kleine Familie durch­zu­bringen.

Auf engstem Raum zusam­men­le­bend, entde­cken Paul und Lenchen ihre Gefühle fürein­ander, was Paul von Anfang an für verwerf­lich hält. Als er sich in ein anderes Mädchen verliebt, spitzt sich die Situa­tion zu. Die Mutter, der die Kinder mehr und mehr entgleiten, greift zum Äußersten.

Else Lasker-Schüler über den Autor: „Er fasst den Diamanten der Armut in dich­te­ri­sches Gold“.

Am Mitt­woch, 19. April 2023, um 20 Uhr liest Erhard Schütz in der Doro­theen­städ­ti­schen Buch­hand­lung aus dem Buch.

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