Am vergangenen Freitag wurden acht BürgerInnen aus Mitte mit der Bezirksverdienstmedaille 2021 ausgezeichnet. Darunter zwei, die für Moabit eine besondere Bedeutung haben:
Jutta Schauer-Oldenburg
…wohnt und engagiert sich seit mehr als 45 Jahren in Moabit. Sie ist ehrenamtlich tätig, unter anderem in der Stadtteilarbeit, und besonders in der Gesundheitspolitik. Seit 2015 engagierte sie sich insbesondere für geflüchtete Mädchen und gründete mit ihnen einen Chor, die “Levetzow-Girls”. Aber nicht nur Singen stand dabei auf der Tagesordnung – sie sorgte auch dafür, dass einige der Mädchen schwimmen lernten und weiterhin zur Schule gehen konnten. Jutta Schauer-Oldenburg ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und trotz ihrer 83 Jahre weiterhin in und für Moabit ehrenamtlich engagiert und spendet dabei immer wieder Mut und Zuversicht.
Andreas Szagun
…ist seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich in und für Moabit tätig. Im Rahmen seines Engagements in der Geschichtswerkstatt übernahm er u.a. ab 1993 Führungen auf dem Kriegsgräberfriedhof Wilsnacker Straße, hielt Vorträge und erstellte für das Buch „Kriegsende in Tiergarten: Die Geschichte des Kriegsgräberfriedhofs Wilsnacker Straße” diverse Synopsen zur Eroberung des Bezirks, wertete Luftbilder aus und überprüfte Zeitzeugenaussagen. Neben diesen vielfältigen Aktivitäten muss hier ein Projekt genannt werden, das wie kein zweites mit Andreas Szagun verbunden ist: der „Gedenkort Güterbahnhof Moabit”. Der Güterbahnhof war ein grauenvoller Ort der Deportationen der Nationalsozialisten. Dass diese Tatsache bekannt wurde und dieser geschichtliche Aspekt bei den Umbauarbeiten des Bahnhofsgeländes nicht vollends zerstört wurde, ist zu einem maßgeblichen Teil auf das Engagement von Andreas Szagun zurückzuführen.