Am 9. November 1938 ließen die Nazis in ganz Deutschland Zehntausende von Geschäften und Betrieben jüdischer Inhaber überfallen und verwüsten. Mehrere hundert Menschen wurden an diesem Tag ermordet. Spätestens seit diesem Datum war jedem klar, wohin die antisemitische Politik der Nazis führt. Was dann folgte, war der Holocaust – von dem angeblich niemand etwas wusste.
Wie jedes Jahr erinnerte auch heute die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) an diesen Tag. Statt einer Demonstration gab es Corona-bedingt nur eine Kundgebung am Mahnmal Levetzowstraße. Dort sprach unter anderem auch der Shoa-Überlebende Kurt Hillmann vor etwa 200 TeilnehmerInnen. Außerdem Ellen Händler, die aus einer jüdischen Familie stammt, die während der Nazizeit mehr als 80 Angehörige verloren hat. Ebenfalls eine junge Frau, Enkelin von Holocaust-Überlebenden, die beim Anschlag in Halle in der Synagoge war
Am Ort des Mahnmals stand einst eine der größten Berliner Synagogen, die Nazis missbrauchten sie als Sammellager für die Deportationen.