Ulrich (Huldrych) Zwingli, * 1.1.1484 (Wildhaus/​Schweiz), + 11.10.1531 (Kappel/​Schweiz)
Refor­mator

Zwingli wurde nach theo­lo­gi­schen und huma­nis­ti­schen Studien in Wien und Basel 1506 Pfarrer in Glarus, 1516 Leut­priester in Einsie­deln, 1518 am Groß­münster in Zürich. Beein­flusst von Erasmus von Rotterdam und Martin Luther, wandte er sich gegen Miss­bräuche in der Kirche, die Verbind­lich­keit der Fasten­ge­bote und des Pries­ter­zö­li­bats, 1522–1525 baute Zwingli mit Zustim­mung des Zürcher Rats die vom Staat beschützte Volks­kirche auf.
Im Gottes­dienst Konzen­tra­tion auf die Predigt, Abschaf­fung der Messe, der Firmung und der Letzten Ölung, Verban­nung von Bild­werken und Musik, Auflö­sung der Klöster. 1524 heira­tete Zwingli. Er bekämpfte die Wieder­täufer, die ursprüng­lich seine treu­esten Anhänger waren.

Mit Luther geriet er in Streit über die Abend­mahls­lehre. Zwingli betonte den Gedächt­nis­cha­rakter des Abend­mahls und lehrte die symbo­li­sche Gegen­wart Christi im Abend­mahl. Auf dem Marburger Reli­gi­ons­ge­spräch erfolgte die endgül­tige Tren­nung zwischen Luther und Zwingli. 1528/29 gewann Zwingli auch Bern, Basel, St. Gallen, Straß­burg für seine Neuord­nung. Doch seine Bemü­hungen, in den übrigen Kantonen der deut­schen Schweiz die Refor­ma­tion durch­zu­führen, stießen auf den Wider­stand der katho­li­schen Urkan­tone, diese setzten sich gegen die gewalt­same Einfüh­rung zur Wehr und besiegten das Heer der Zürcher in der Schlacht bei Kappel 1531, in der Zwingli fiel.

Die Straße wurde um 1890 ange­legt und benannt.

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