Jürgen Wullen­weber, * 1492 (Hamburg), + 29.9.1537 (Wolfen­büttel)
Poli­tiker

Wullen­weber war Kauf­mann in Lübeck, wo er versuchte, die Macht des von Patri­ziern domi­nierten Rats der Stadt zu brechen, was ihm anfangs auch gelang. Der Anhänger Martin Luthers konnte 1530 die Kontrolle des Rates durch eine Bürger­ver­samm­lung durch­setzen, um 1533 selbst den Sessel des Bürger­meis­ters zu besteigen – gewählt von den einfa­chen Bürgern der Hanse­stadt.
Zwar folgte ihm der Rat und große Teile der Bürger beim Kampf gegen das Patri­zi­ertum, doch als er den Sund zwischen Schweden und Däne­mark für die Schiffe der See- und Handels­macht Nieder­lande sperrte, begann sein Unter­gang. Die anderen Hanse­städte folgten Wullen­weber nicht. Als der krie­ge­ri­sche Kauf­mann 1534 auch gegen die Däne­mark vorgehen wollte, schlossen deren Truppen Lübeck ein und zwangen Wullen­weber zu einem Frie­dens­ver­trag. Die Patri­zier über­nahmen wieder die Macht.
Bei einer Reise wurde Jürgen Wullen­weber im Auftrag der Holländer und auf Weisung des Bremer Erzbi­schofs fest­ge­nommen. Dessen Bruder, der Herzog von Braun­schweig-Wolfen­büttel, ließ ihn foltern und wegen Land­frie­dens­bruch hinrichten.

Die Straße wurde um 1900 ange­legt und benannt.

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