Emma Herwegh, * 10.5.1817 (Berlin), + 24.3.1904 (Paris)
Schrift­stel­lerin, Revo­lu­tio­närin

Die sehr gebil­dete Emma Sieg­mund beherrschte mehrere Spra­chen, war als Pianistin und Malerin ausge­bildet und in der Lite­ratur und Geschichte zuhause. 1843 heira­tete sie den Dichter Georg Herwegh, der bereits in den Jahren zuvor mit Pole­miken gegen die Herr­schenden aufge­fallen und deshalb 1939 in die Schweiz geflohen war. Ein Jahr später zogen sie nach Paris, wo sie auch Karl Marx und Michael Bakunin trafen.
Während der März­re­vo­lu­tion 1848 beglei­tete sie ihren Mann nach Baden, wo er als Führer der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Legion mit 2000 Aufstän­di­schen gegen die würt­tem­ber­gi­schen Truppen unterlag und nach Straß­burg floh. Emma Herwegh war in Männer­klei­dung und mit kurz­ge­schnit­tenen Haaren als Kund­schaf­terin aktiv. Über diese Erfah­rungen schrieb sie das Buch „Im Inter­esse der Wahr­heit. Zur Geschichte der Deut­schen demo­kra­ti­schen Legion aus Paris, von einer Hoch­ver­rä­terin“.
Nach der Nieder­schla­gung der badi­schen Revo­lu­tion lebte sie mit ihrem Mann im Exil in der Schweiz, wo sie u.a. 1860 die Memoiren des italie­ni­schen Frei­heits­kämp­fers Guiseppe Gari­baldi über­setzte sowie 1862 sein Werk „Der Tag von Aspro­monte“.
1866 zogen die Herweghs nach einer Amnestie zurück nach Baden. 1875, nach dem Tod ihres Ehemanns, zog Emma Herwegh wieder nach Paris, wo sie als Lehrerin und Über­set­zerin arbei­tete.

Die Straße wurde am 16.5.2005 benannt.

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