Jede Nacht versuchen dutzende Flüchtlinge, außerhalb des offiziellen Eingangs auf das Lageso-Gelände zu kommen. Ansonsten haben die meisten keine Möglichkeit, einen Termin zu bekommen. Deshalb klettern sie rund um das Gelände über Zäune und Mauern. Mehrere Hausbesitzer haben diese Übergänge bereits gesichert, teilweise mit Stacheldraht. Gestern nun wurden nun auch Zäune an den Garagen in der Bandelstraße aufgebaut, über die in den vergangenen Wochen immer wieder Menschen aufs Gelände kamen. Dabei hatten sich mehrere Flüchtlinge bereits Knochenbrüche zugezogen. Zusätzlich machen Wachschützer jede Nacht Jagd auf diejenigen, die es doch auf das Grundstück geschafft haben. Auch dabei gibt es immer wieder Verletzte, die jedoch nicht in den Medien erwähnt werden.
Täglich stehen mehrere Mannschaftswagen voll Polizisten an der Turmstraße, um Durchbrüche zu verhindern. Anstatt die Bearbeitung der Anliegen der Flüchtlinge endlich sinnvoll zu organisieren, wird das Lageso-Gelände so immer mehr zu einer Festung ausgebaut.