Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner möchte, dass die Friedensstatue („Trostfrauenstatue“) in der Birkenstraße abgebaut werden soll. Diese erinnert daran, dass zwischen 1937 und 1945 schätzungsweise 200.000 junge Frauen und sogar Mädchen ab 11 Jahren von der japanischen Armee zur Prostitution gezwungen wurden.
Bei seinem kürzlichen Besuch in Tokio wurde Wegner von der japanischen Außenministerin angesprochen, weil die Regierung nicht an die damaligen Schandtaten erinnert werden möchte. Eine Aufarbeitung dieser Ereignisse hat in Japan bis heute nicht stattgefunden.
Der Regierende sagte: „Es ist wichtig, dass wir zu Veränderungen kommen.“ Eine „einseitige Darstellung“ dürfe nicht mehr stattfinden. Was an der massenhaften Zwangsprostitution von Mädchen und Frauen „einseitige Darstellung“ sein soll, ist rätselhaft, denn die Tatsache an sich steht gar nicht infrage.
Die japanische Regierung hat sich schon seit 2020 immer wieder über die Statue beschwert. Der damalige Bürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel, ist ebenfalls gleich eingeknickt und wollte die Statue entfernen lassen. Doch die Bezirksverordnetenversammlung und auch viele grüne Parteifreunde protestierten dagegen, sodass sie stehenbleiben konnte. Derzeit hat sie eine Duldung bis November dieses Jahres.
Jung-Hwa Han vom Korea-Verband, der damals die Statue aufgestellt hat, sagt: „Es ist das eine, dass die japanische Botschaft diese Erinnerungskultur nicht will. Etwas anderes ist es, wenn deutsche Stellen da einknicken. Das darf nicht passieren.“