Moabiter Parks

Eigent­lich ist Moabit ein recht grüner Ort. Nicht nur, weil es nahe des Tier­gar­tens und unweit der Rehberge liegt, sondern auch selbst mehrere Parks zu bieten hat. Eine kleine Auswahl:

Fritz-Schloß-Park – Der Moabiter Teufelsberg

Manche Berliner Parks verde­cken die schreck­liche Vergan­gen­heit des jewei­ligen Ortes. Ähnlich ist es auch mit dem Fritz-Schloß-Park, der größten Grün­an­lage Moabits. Wenn man heute die Lauf­strecke entlang joggt oder auf den Hügel steigt, dann läuft man über die Über­reste des Zweiten Welt­kriegs, über ehema­lige Wohn­häuser, auch Kaser­nen­ge­bäude, über das, was einst die Gegend ausge­macht hat. Es ist ein stei­nerner Berg, der hier in den 1950ern zu einem Park aufge­schüttet wurde. Wie viele Menschen sind wohl zwischen diesen Steinen um Leben gekommen in den Bomben­nächten? Steine können nicht spre­chen, aber wenn sie es täten, wäre der Fritz-Schloss-Park voller Klagen, Stöhnen und Weinen.

Der Park befindet sich haupt­säch­lich auf dem ehema­ligen Exer­zier­platz des 2. Garde-Ulanen-Regi­mentes. Er ist flächen­mäßig fast iden­tisch mit dem dama­ligen Kaser­nenhof. Dass es an dieser Stelle heute einen Park gibt, hat auch der dama­lige Bezirks­bür­ger­meister Fritz Schloß möglich gemacht, für den es im Park einen Gedenk­stein gibt. Ebenso für die Trüm­mer­frauen, die mit einem Reli­ef­würfel geehrt werden.

Kleiner Tiergarten

Zwischen den beiden Haupt­straßen Alt-Moabit und Turm­straße schlän­gelt sich der Kleine Tier­garten hindurch, um am west­li­chen Ende im Otto­park aufzu­gehen. Er besteht bereits seit mehr als drei­ein­halb Jahr­hun­derten und seit 1655 trägt er seinen heutigen Namen. Damals war es der südöst­lichste Ausläufer der Jung­fern­heide, dem Wald- und Heide­ge­biet, das vom Span­dauer Nonnen­kloster bewirt­schaftet wurde und von dem heute nur noch ein relativ kleiner Teil im nörd­li­chen Char­lot­ten­burg exis­tiert. Auch die nahe Wald­straße erin­nert an diese Vergan­gen­heit.

In den 2010er Jahren fand eine grund­le­gende Umge­stal­tung des Parks statt, bei der er zu den Haupt­straßen hin geöffnet wurde. Seitdem ist er zwar von der Bevöl­ke­rung mehr ange­nommen, der rela­tive Schutz vor dem Stra­ßen­lärm ist dadurch aber leider verschwunden.

Unionpark

Dieser Park liegt im Block­in­neren zwischen Unionplatz und der Wiclef­straße mit einem breiten Zugang von der Bremer Straße. Fast auf der gesamten Fläche erstreckt er sich über Grund­stücke, die früher mit Hinter­häu­sern bebaut waren, die im Welt­krieg zerstört wurden. Es ist makaber: Auch hier haben die alli­ierten Bomber ganz im Sinne Heinz Knob­lochs dafür gesorgt, dass die Moabiter Bevöl­ke­rung später einen Ort der Erho­lung bekamen.

Carl-von-Ossietzky-Park

Der Park liegt an der Straße Alt-Moabit, direkt gegen­über der JVA. Er ist eben­falls zu drei Seiten von der Block­be­bauung einge­schlossen und vielen Moabi­te­rInnen kaum bekannt. Auf dem heutigen Park­ge­lände befand sich die 1895 erbaute und im Zweiten Welt­krieg zerstörte Villa Pflug.

Daneben gibt es einige andere Parks:

  • Das Präsi­den­ten­dreieck an der Paul­straße.
  • Der Essener Park, komplett in einem Häuser­block der Essener Straße gelegen.
  • Der Nord­ha­fen­park an der Heide­straße.
  • Der ULAP-Park, der sich dadurch auszeichnet, dass er gar keine Grün­fläche ist.
  • Das Gelände des ehema­ligen Zellen­ge­fäng­nisses zwischen Haupt­bahnhof und Lehrter Straße.
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