SPLIFF-Studio

Nina, Nena und Carbo­nara

Die Rock­band SPLIFF ist heute nicht mehr so vielen ein Begriff. Aber einer ihrer Hits, den Song „Carbo­nara“, hat die Jahr­zehnte über­lebt. Aufge­nommen wurde er Anfang der 1980er Jahre im SPLIFF-Studio in der Hutten­straße 41. Zu diesem Zeit­punkt hatte die Band schon einige Erfah­rungen hinter sich. Als Loko­mo­tive Kreuz­berg waren sie Berliner Lokal­helden, sie spielten auf zahl­rei­chen Veran­stal­tungen und Festi­vals. Die Band löste sich auf, aber drei ihrer Musiker taten sich mit Nina Hagen zusammen, die gerade (im Jahr 1977) die DDR verlassen hatte. Die „Nina Hagen Band“ produ­zierte in den ehema­ligen Kühl­räumen einer italie­ni­schen Lebens­mit­tel­groß­hand­lung in der Hutten­straße ihre ersten Platten.

1980 trennte sich Hagen von der Band, die aber unter dem neuen Namen „SPLIFF“ weiter­machte. Einige ihrer Hits entstanden in den Räumen, unter anderem auch „Carbo­nara“. Rein­hold Heil, einer der SPLIFFer, sagte später in einem Inter­view dazu: „An der nächsten Ecke gab es einen Italiener, der von Liba­nesen betrieben wurde. Da gingen wir fast jeden Tag zum Essen hin und bestellten billige Gerichte, denn wir waren ja nicht reich geworden durch unsere Erfolge.“ Spaghetti Carbo­nara gehörte dazu. Im SPLIFF-Studio entstanden danach auch die ersten Platten von Nena, Trio und anderen Musi­ke­rInnen der „Neuen Deut­schen Welle“. Und auch wenn die Hutten­straße keine zweite Abbey Road wurde, entstand hier doch ein kleiner, aber wich­tiger Teil der deut­schen Rock- und Pop-Geschichte.

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