Zwei Stolpersteinverlegungen

Am Freitag wurden in Moabit wieder Stol­per­steine verlegt. Sie erin­nern an jüdi­sche Menschen, die hier im Kiez gelebt haben und während des Holo­causts ermordet wurde.

Tile-Warden­berg-Str. 13 für die Familie Petzal
Selma Petzal, ihr Sohn Werner und die Schwie­ger­tochter Fanni Oppen­heimer flüch­teten 1937 in die Nieder­lande. In Hilversum wurde 1941 Fannis und Werners Sohn Bern­hard Wolf­gang geboren. 1942 sind alle in das Lager Wester­bork depor­tiert worden, wo 1943 die Zwil­linge Robert Harry und Eliza­beth Jeanne geboren wurden. 1944 wurde die Familie nach There­si­en­stadt depor­tiert. Alle wurden von dort aus nach Ausch­witz gebracht und dort getötet. Selmas Sohn Harry über­lebte als Einziger, ihm gelang noch 1939 die Flucht nach England.

Turmstr. 9 für die Familie Jalowitz
Minna und Leopold haben 1933 gehei­ratet. In den folgenden Jahren bekamen sie vier Kinder: Günter (1933), Manfred (1937) sowie 1940 die Zwil­linge Bela und Chana.
Ab 1939 oder 1940 musste die Familie in dem „Juden­haus“ Turmstr. 9 wohnen. Fast alle Bewoh­ne­rInnen dieses Hauses wurden zwischen 1941 und 1943 nach Riga oder Ausch­witz depor­tiert und dort ermordet. So auch das Ehepaar Jalowitz und die beiden kleinen Zwil­linge. Nur die zwei älteren Brüder Günter und Manfred über­lebten, weil sie recht­zeitig im Rahmen der Kinder­trans­porte nach Schweden gebracht wurden. Beide sind mitt­ler­weile auch verstorben.

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