Im September 2020 errichtete der Korea-Verband auf dem Unionplatz an der Kreuzung Birken-/Bremer Straße eine Statue, die an ein spezielles Kriegsverbrechen der Japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg erinnert: Der massenhaften Vergewaltigung und Zwangsprostitution von etwa 200.000 Mädchen und Frauen, die damals verharmlosend „Trostfrauen“ genannt wurden. Stephan Dassel, der grüne Bürgermeister von Mitte, wollte das Mahnmal kurz darauf wieder abreißen lassen, weil sich die japanische Botschaft über die Statue beschwert hat.
In dieser Woche nun halten vier Rechtsextremisten aus Japan und Korea tägliche Kundgebungen ab, um deren Entfernung zu fordern. Jeden Vormittag und Nachmittag verbreiten sie die Lüge, dass es sich bei den „Trostfrauen“ in Wirklichkeit um erwachsene und freiwillige Sexarbeiterinnen gehandelt habe. Tatsächlich jedoch hat sogar die UNO mehrfach festgestellt, dass die Frauen und Mädchen ab 11 Jahren zur Prostitution gezwungen wurden.
Als Protest gegen die täglichen Kundgebungen hat der Korea-Verband direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls Kundgebungen angemeldet. Zusammen mit MoabiterInnen und z.B. den „Omas gegen rechts“ klären sie mit Flugblättern und in Gesprächen über die japanischen Gräueltaten auf. Noch bis zum Donnerstag protestieren sie täglich von 9–12 und 14–17 Uhr auf dem Unionplatz gegen die geschichtsverfälschende Propaganda. Diese erinnert stark an die Holocaustleugnung deutscher Neonazis. Offenbar wird aber die Leugnung der massenhaften Vergewaltigungen von der deutschen Justiz nicht verfolgt.
Die Leute vom Korea-Verband freuen sich, wenn zwischendurch immer wieder Menschen zum Ort kommen, um sie zu unterstützen.
Währenddessen wurde die Friedensstatue zum Schutz mit einem symbolischen Haus umgeben.