Micha

Als wir uns getroffen haben, hast Du bei „Moabit hilft“ geholfen. Schon am nächsten Tag bist Du bei mir einge­zogen. Es waren schöne Jahre, die dann folgten, auch wenn sie manchmal stressig waren. Aber Du hast Sonne in mein Leben gebracht, plötz­lich machte es wieder richtig Spaß.
Und Du hast Dein Leben selbst in die Hand genommen. Wurdest Rettungs­sa­ni­täter bei den Malte­sern, als Helis­potter lern­test Du etliche Piloten und Feuer­wehr­leute kennen, und als Erst­helfer hast Du mehreren Menschen sogar das Leben gerettet.

Schon als Kind hattest Du diesen blöden Tumor am Kopf, gutartig zum Glück, das Schlimmste war wohl das Gehänsel Deiner Mitschüler. Du woll­test ihn auch später nicht entfernen lassen, weil das Risiko zu groß war.
Dann plötz­lich vor einein­halb Jahren, wurde er bösartig und wuchs immer weiter. Aber Du hast weiter­ge­macht, bist sogar noch zu Rettungs­ein­sätzen gegangen, als klar war, dass auch Du nicht mehr lange leben wirst.

Deine Fröh­lich­keit hast Du verloren, dann wurde es immer schlimmer und heute nun bist Du gegangen, mit nur 26 Jahren. Ich bin froh, dass ich Dich nochmal sehen durfte. Du wirst eine tiefe Wunde hinter­lassen. Aber ich denke voll Liebe und Zärt­lich­keit an Dich zurück, mein lieber Micha. Ich bin dankbar, dass wir Freunde sein konnten.

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