Klara-Franke-Preis 2022 verliehen

Seit dem Jahr 2000 wird der Klara-Franke-Preis für bürger­schaft­li­ches Enga­ge­ment in Moabit verliehen. Die Jury besteht aus ehren­amt­li­chen Vertre­te­rInnen des Verbundes für Nach­bar­schaft und Selbst­hilfe Moabit, in dem Gruppen und Vereine aus Moabit und dem Hansa­viertel aktiv sind.
Der Klara-Franke-Preis 2022 wurde gestern Nach­mittag in der Kunst­stätte Doro­thea verliehen, die Teil der Doro­theen­städ­ti­schen Buch­hand­lung ist. Preis­trä­ge­rinnen waren Mecht­hild Merfeld und Irene Stephani. Ingrid Thorius, die Tochter Klara Frankes, ist Schirm­frau des Preises.

Die Preis­trä­ge­rinnen 2022:

Mecht­hild Merfeld vom Verein Sie waren Nach­barn
Frau Merfeld stieß 2011 auf eine Aktion der Kampagne „Sie waren Nach­barn“ und entschied sich zur Mitar­beit. Sie war maßgeb­lich dafür verant­wort­lich, dass aus einer einma­ligen Aktion eine Gruppe und schließ­lich ein Verein erwuchs, der bis heute konti­nu­ier­lich anti­fa­schis­ti­sche Gedenk­ar­beit im Stadt­teil leistet. Sie gilt als „gute Seele“ des Vereins. Mecht­hild Merfeld nahm unter anderem Kontakt auf zu Benjamin Gidron in Israel auf, einem Nach­kommen einer Moabiter Familie, die 23 Menschen im Holo­caust verloren hat. Mitt­ler­weile war Gidron mehrere Male in Berlin, für die Opfer in seiner Familie wurden Stol­per­steine verlegt.
Bis heute ist Frau Merfeld anti­fa­schis­tisch aktiv: „Weil sich Demo­kratie nicht von selbst versteht und es wichtig ist, der nach­kom­menden Gene­ra­tion dafür die Befä­hi­gung zu geben.„
www​.siewa​ren​nach​barn​.de

Irene Stephani vom Moabiter Kinderhof
Frau Stephani hat 1993 die Initia­tive für den Moabiter Kinderhof mit ins Leben gerufen, der schließ­lich 1997 in der Seyd­litz­straße auf dem Gelände des Grün­flä­chen­amtes eröffnen konnte. Seitdem kümmert sie sich ehren­amt­lich als Leiterin um die Geschicke des Projekts und hat schon einer ganzen Gene­ra­tion Kindern zu Spiel­freude und sinn­voller Frei­zeit­be­schäf­ti­gung verholfen. Aber auch die Haus­auf­ga­ben­hilfe kommt nicht zu kurz.
Die frühere Lehrerin und jetzige Schul­so­zi­al­ar­bei­terin weiß, was Kinder brau­chen: Sachen selber machen, kreativ mit der Natur, mit den Tieren, Hütten bauen, Trom­meln, Hand­werk. Ange­fangen hatte die Initia­tive für einen Aben­teu­er­spiel­platz mit einem Lehm­bau­pro­jekt in der Lehrter Straße. Irene Stephanis lang­jäh­riges Durch­hal­te­ver­mögen und ihr Einsatz für Kinder über­zeugte die Jury.
www​.moabi​ton​line​.de/​31921

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