Warmer Otto soll geschlossen werden

Am Ende dieser Woche soll die Wohnungs­lo­sen­ta­ges­stätte Warmer Otto im Rosto­cker Kiez geschlossen werden. Dies hat die Berliner Stadt­mis­sion als Träger der Tages­stätte mitge­teilt. Die kurz­fris­tige Schlie­ßung unmit­telbar vor Beginn der Kälte­saison ist nicht zu begreifen. Dass die Stadt­mis­sion nun sagt, es liege daran, dass die Räume den Anfor­de­rungen nicht mehr gerecht werden, ist schein­heilig.
Der „Warme Otto“ ist seit 38 Jahren eine der wich­tigsten Anlauf­punkte für wohnungs­lose Menschen in Moabit und Umge­bung. Diese Schlie­ßung ist eine Kata­strophe, denn auch viele wohnungs­lose Menschen haben nicht nur Bera­tung erhalten, sondern haben dort auch ihre Anschrift für amtliche Schreiben. Des Weiteren ist der „Warme Otto“ eine der wenigen Obdach­lo­sen­ta­ges­stätten in ganz Berlin, die Bera­tungen für Wohnungs­lose aus Osteu­ropa in ihrer Mutter­sprache anbieten.
Die Frak­tion der Linken im Bezirk hat das Thema auf die Tages­ord­nung der nächsten BVV gesetzt – diese findet aber erst eine Woche nach der geplanten Schlie­ßung statt. Es soll erreicht werden, dass sich das Bezirksamt um die Weiter­füh­rung der Tages­stätte mit einem neuen Träger bemüht.

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