Verschwörungshetze aus Moabit

In der Walden­ser­straße, gleich neben der Bolle-Grund­schule, befindet sich ein ganz beson­deres Studio: In unmit­tel­barer Nach­bar­schaft der Anwältin Viviane Fischer trifft sich nach Infor­ma­tionen des Tages­spie­gels auch die „Stif­tung Corona-Ausschuss“ – ein kleiner Verein, der in stun­den­langen YouTube-Videos Verschwö­rungs­ideo­lo­gien veröf­fent­licht, mit Frau Fischer an vorderster Stelle. Dort sollen diese Videos auch produ­ziert werden, durch die Firma Oval­media des Filme­ma­chers Robert Cibis. Oval­media war mal als halb­wegs seriöse Produk­ti­ons­firma bekannt, die z.B. auch im Auftrag von ARD, ZDF und 3sat arbeitet.

In den Videos des „Ausschusses“ werden die schlimmsten Behaup­tungen aufge­stellt, die es zum Thema Corona in der Verschwö­rungs­szene gibt. Angeb­lich werden Unge­impfte demnächst in Konzen­tra­ti­ons­lager gesteckt. Im Impf­stoff würden sich etwas wie leben­dige Kraken befinden. Israels Regie­rung führe angeb­lich einen Holo­caust an der eigenen Bevöl­ke­rung durch. Und so weiter. Meist sind es zuge­schal­tete „Experten“, die solche Theo­rien aufstellen, aber kriti­sche Nach­fragen oder gar Distan­zie­rungen gibt es nicht.

Abge­sehen davon, dass die meisten dieser Behaup­tungen abso­luter Schwach­sinn sind, erfüllen viele davon auch den Straf­tat­be­stand der Verharm­lo­sung des Natio­nal­so­zia­lismus.

Nach eigenen Angaben hat der Verein „Corona-Ausschuss“ nun die Einstu­fung als gemein­nützig bean­tragt. Ange­bracht wären statt­dessen eher Ermitt­lungs­ver­fahren der Staats­an­walt­schaft.

Foto: Screen­shot YouTube

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