Bis zum 30.07.2021 werden die Wettbewerbsbeiträge des Ideenwettbewerbs „Letzte Wege“ im Rathaus Tiergarten präsentiert und können im zweiten Obergeschoss betrachtet werden.
Das Bezirksamt Mitte von Berlin lobte im vergangenen Jahr einen einphasigen, nichtoffenen, anonymen Ideenwettbewerb mit neun eingeladenen KünstlerInnen und Gruppen für das Vorhaben „Letzte Wege“ zur künstlerischen Gestaltung eines Gedenkprojekts zur Sichtbarmachung des logistischen Vernichtungsnetzes der Nationalsozialisten in Berlin aus.
Grundvoraussetzung für die Teilnahme war eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen des Erinnerns und Gedenkens im Sinne einer zeitgenössischen Erinnerungskultur. Bereits bestehende Erinnerungsorte wie der Gedenkort Güterbahnhof Moabit wurden dabei berücksichtigt. Darüber hinaus waren für die Entwicklung des Konzepts alle künstlerischen und wissenschaftlichen Disziplinen und interdisziplinären Ansätze möglich, insbesondere auch weniger traditionelle Kunstformen im Stadtraum wie beispielsweise Musik‑, Klang- und Textinstallationen.
Es gibt Gruppen, die teilweise schon seit Jahren zum Thema arbeiten, aber nicht am Wettbewerb teilnehmen durften. Sie kritisieren, dass die neun Ergebnisse des Wettbewerbs sich größtenteils nicht an die Vorgaben gehalten haben. Dass so ein würdiges Gedenken möglich ist, ist fraglich.
Rathaus Tiergarten
Mathilde-Jacob-Platz