Solche Läden gibt es kaum noch in Berlin – und nun auch diesen nicht mehr. Der „Eisenwarenladen A.W. Gericke Nachfg.“ schließt, weil die Eigentümerin Frau Clemens gestorben ist. Sie führte das Geschäft zusammen mit ihrem Mann schon lange. Und auch die Vorgänger – die Gerickes – waren eine alteingesessene Moabiter Kaufmannsfamilie.
A.W. Gericke kenne ich seit bestimmt 40 Jahren. Dort bekam man alles, was man an Werkzeug oder Haushaltsgegenständen brauchte. Die uralten fest eingebauten Holzregale waren voll mit Eimern, Töpfen, Kaffeemaschinen. Hinten gab es die Eisenwaren, Bohrer, Schrauben, Dichtungen für den Wasserhahn, Batterien. Rechts die Gartengeräte, Lampen, Fußmatten. Man konnte sich in dem Geschäft nicht satt sehen.
Nachdem Hertie geschlossen wurde, war ich wieder öfter Kunde in dem alten Laden Alt-Moabit 19. Meistens habe ich es mit dem schlechten Gefühl verlassen, dass ich eigentlich zu wenig gekauft habe, um ihn am Leben zu halten.
Das Ende dieses Geschäfts ist ein großer Verlust, es geht wieder ein Stück des alten Moabits verloren.