Eine bundesweit einmalige Einheit der Polizei sitzt im Haus Alt-Moabit 5A. Im Sommer 2014 fuhren die ersten BeamtInnen auf Rädern durch Mitte und Moabit, 2021 waren es rund 25. Bis zum Jahr 2023 soll die Anzahl auf 100 erhöht werden. Anders als Fahrradstreifen in anderen Polizeiabschnitten ist die Fahrradstaffel vor allem für Verkehrsdelikte rund um das Radfahren zuständig. Sie halten RadlerInnen an, die bei Rot oder auf der falschen Straßenseite fahren, kontrollieren Kreuzungen auf unachtsam abbiegende Autos, die radfahrende Menschen gefährden. Und auch, wenn am Ende der Schicht ein ganzer Stapel Bußgeldbescheide zusammenkommt – ein wichtiger Punkt ist diesen Polizisten die Aufklärung. Gespräche sind ein wesentlicher Teil der Arbeit, weil man den Leuten auch erklären will, wieso sie nicht mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren sollten oder abends ohne Licht. Autofahrer versucht man zu sensibilisieren, dass auch ein „nur kurz“ auf dem Fahrradstreifen abgestelltes Fahrzeug eine hohe Gefährdung der Radfahrer darstellt, wenn diese plötzlich in den fließenden Verkehr einscheren müssen. Mit jeweils mindestens zwei Staffeln, die täglich von Moabit über Mitte bis Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln zuständig sind, sind die einzelnen Kieze eher selten im Fokus. Für Orte wie die Turmstraße wünscht man sich aber eine höhere Präsenz dieser Beamten, um als Radler mal ungehindert das Fahrradstreifen nutzen zu können.