War es ein Auftragsmord?

Zelimkhan K. vor etwa 10 Jahren

Bei dem Mord im Kleinen Tier­garten am vergan­genen Freitag handelt es sich offenbar nicht um eine Straftat inner­halb der Drogen­szene. Immer mehr spricht dafür, dass er einen poli­ti­schen Hinter­grund hat. Bekannte des Toten vermuten, dass der russi­sche Geheim­dienst hinter der Tat stecken könnte.
Das Opfer Zelimkhan Khan­gosh­vili soll von 2001 bis 2005 in Russ­land für tsche­tsche­ni­sche Rebellen gekämpft haben. Außerdem hat er angeb­lich im zweiten Tsche­tsche­nien-Krieg eine Einheit ange­führt. Zudem soll Khan­gosh­vili später aber für die Anti-Terror-Zentrale des geor­gi­schen Innen­mi­nis­te­riums tätig gewesen sein.
Der Isla­mist ist 2017 nach Deutsch­land gekommen und hat hier erfolglos Asyl bean­tragt. Als Grund gab er an, um sein Leben zu fürchten, da es 2009 und 2015 bereits versuchte Mord­an­schläge auf ihn gegeben habe. Dabei sei er auch durch Kugeln am Arm verletzt worden.
Der mutmaß­li­chen Täter Wadim S. hatte sein Opfer mit drei Schüssen aus einer Pistole Glock mit Schall­dämpfer getötet. Er wiederum soll Kontakte zum russi­schen Geheim­dienst haben. Heute stritt der Putin-Vertrtaute und Kreml­spre­cher Dmitri Peskow eine Verwick­lung Russ­land ab: „Dieser Fall hat natür­lich nichts mit dem russi­schen Staat und seinen Behörden zu tun.“
Dass der Täter so schnell gefasst werden konnte, ist zwei Jugend­li­chen zu verdanken. Sie hatten beob­achtet, wie er sein Fahrrad und die Waffe in die Spree geworfen hatte. Daraufhin alar­mierten sie die Polizei, die mit einer Einsatz­ein­heit in der Nähe war und noch verhin­dern konnte, dass der Täter mit einem Moped flüchtet.

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