
Am 27. September 2016 wurde an der Flüchtlings-Notaufnahme in der Kruppstraße der 29-jähriger Iraker Hussam Fadhil Hussein von drei Polizisten erschossen. Bisher hieß es, er sei mit einem Messer bewaffnet auf einen anderen Flüchtling losgegangen, der die Tochter des Opfers sexuell missbraucht haben soll. Die Schüsse trafen ihn in den Rücken.
Nun gibt es Zweifel an dieser Version. Mehrere Zeugen sagten aus, Hussein hätte überhaupt kein Messer in der Hand gehabt. Auch ein Polizeibeamter, der an dem Geschehen selbst beteiligt war, kritisiert die Einstellung des Verfahrens: „Meine Kollegen und ich glauben, nein, wir wissen, dass wir alle kein Messer gesehen haben. Aus unserer Sicht war der Mann nicht bewaffnet.“
Das Messer wurde ausgerechnet vom Todesschützen gefunden und darauf konnten keine DNA-Spuren oder Fingerabdrücke von H. sichergestellt werden.