Am 4. Dezember 2017 wurden von Gunter Demnig vor dem Haus Jagowstraße 20 zwei Stolpersteine für das jüdische Ehepaar Elias Hirsch und seine Frau Therese, geb. Lewin, gelegt.
Elias Hirsch wurde am 29.12.1888 in Ottorowo im heutigen Polen geboren, seine Frau Therese am 26.12.1893 in New York. Sie heirateten am 7. Juli 1914 in Mogilno und gingen anschließend nach Berlin. Er nahm als Soldat der deutschen kaiserlichen Armee am 1. Weltkrieg teil. Elias war Bäcker und betrieb im Haus Jagowstraße 20 eine Bäckerei. Sie hatten keine Kinder.
Die Eltern und fast alle Geschwister von Therese wohnten mit ihren Familien ebenfalls in Moabit. In der Zwinglistraße 15, der elterlichen Wohnung, trafen sie sich an Wochenenden und Feiertagen. Wir wissen wenig über ihr Leben in den zwanziger und dreißiger Jahren, bis Elias in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt wurde. Therese, die einen amerikanischen Pass hatte, gelang es, ihren Mann am
29. Juli 1938 zu befreien. Schon einen knappen Monat später flohen sie aus Deutschland und erreichten am 17. September Kolumbien – das einzige Land, das sie aufnahm. Dort ließen sie sich in Cali nieder, wo Elias wieder eine kleine Bäckerei eröffnete.
Nach dem Krieg entschieden sie sich, nach Israel einzuwandern, wo sie am 12. September 1949 eintrafen. Beide starben in Haifa, Elias am 25. April 1955, Therese am 2. Oktober 1979.
An der Stolpersteinverlegung nahmen auch Mitglieder der Familie Gidron, Verwandte von Therese Hirsch, teil.