Neue liberale Moschee unter Druck

Die am vergan­genen Freitag eröff­nete Ibn-Rushd-Goethe-Moschee gerät in isla­mi­scvhen Kreisen immer mehr in die Kritik. Nachdem radi­kale Moslems bereits Drohungen gegen die Moschee inner­halb einer christ­li­chen Kirche ausge­spro­chen haben, verur­teilt jetzt sogar die Fatwa-Behörde in Ägypten das Konzept. Diese Behörde hat in der isla­mi­schen Welt sehr große Bedeu­tung. Sie stört vor allem, dass dort Männer und Frauen gemeinsam beten und dass geplant ist auch Imaninnen predigen zu lassen. Auch die türki­sche Reli­gi­ons­be­hörde Diyanet verur­teilt die neue Moschee und behauptet, hier wäre wieder mal die Gülen-Bewe­gung „und ähnliche unheil­volle Orga­ni­sa­tionen“ betei­ligt.
Kriti­siert wird auch, dass die Frauen in der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee meist kein Kopf­tuch tragen.
Insge­samt hat die Anwältin, Buch­au­torin und libe­rale Muslimin Seyran Ates mit der Eröff­nung dieser Moschee einen wunden Punkt getroffen. Offenbar fühlen sich viele Männer in ihrer Herr­lich­keit ange­griffen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Angriffe auf die Moschee verbaler Natur bleiben und es keine Über­fälle gibt.

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